Globale Gerechtigkeit: Zum Jahrestag von Rana Plaza
Am Sonntag, den 24. April, hat sich der Einsturz der Fabrik Rana Plaza in Bangladesch zum neunten Mal gejährt. Bei einer der größten Katastrophen in der internationalen Textilindustrie starben mehr als 1.100 Menschen. Einiges hat sich seitdem geändert, doch auch heute noch stellen Menschen unter unwürdigen Bedingungen Textilien her.
Die globale Textilindustrie ist alles andere als nachhaltig. Die ökologischen und sozialen Auswirkungen sind verheerend – eine Entwicklung, die durch die Zunahme der Fast Fashion, also der billigen Mode mit immer kürzerer Nutzungszeit, noch beschleunigt wird. So landen von den rund 150 Milliarden Kleidungsstücken, die pro Jahr produziert werden, rund 60 % nach einem Jahr in der Altkleidersammlung oder auf der Mülldeponie. Für die Produktion eines T-Shirts werden etwa 2.700 Liter Wasser eingesetzt. Zum Vergleich: Eine Badewanne fasst ca. 150 Liter. Auch im sozialen Bereich ist ein Großteil der konventionellen Textilwirtschaft mit zahlreichen Problemen behaftet. Angefangen beim Einsatz von Kindern bei der Baumwollernte bis hin zu menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken mit zu langen Arbeitszeiten, sexuellen Übergriffen und zu geringen Löhnen, die oftmals nicht zum Leben reichen.
Seit dem Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza macht jedes Jahr im April die Fashion Revolution Week daher auf die Auswirkungen der Textilwirtschaft aufmerksam. Mit dem #whomademyclothes ruft sie in mehr als 90 Ländern zur Auseinandersetzung mit der Herkunft der eigenen Kleidung auf und lenkt den Fokus auf ökologisch und sozial verträglich hergestellte Textilien. Sie findet in diesem Jahr vom 18. bis 24. April statt.
Weitere Infos zur Fashion Revolution Week findet ihr auf unserem Instagram-Kanal. Der Faire Handel zeigt schon lange, dass es möglich ist, soziale und ökologische Verantwortung entlang globaler Lieferketten zu übernehmen.