Produkt des Monats März 2021: Honig aus Chile
Was zunächst als Imkerei-Projekt des Bistums von Valdivia in Chile begann, wurde 1998 zu einer unabhängigen Kooperative, zu APICOOP. APICOOP vermarktet inzwischen Honig von drei weiteren Imkergruppen, hat 137 Mitglieder und ist der zweitgrößte chilenische Honigexporteur.
Die Produzentinnen und Produzenten
Der Honig stammt vor allem von indigenen Bevölkerungsgruppen. Rund um den Mailhue-See an der Grenze zu Argentinien leben etwa 100 Familien, die überwiegend zum Volk der Mapuche gehören. Der Verkauf des Honigs an den Fairen Handel ist für die Imkerfamilien das Haupteinkommen. Die Honigproduktion ist ideal für Kleinbauern, die nur über wenig eigenes Land verfügen. Angebaut werden von den Familien außerdem für die Selbstversorgung Kartoffeln, Weizen, Ackerbohnen und Gemüse. Auch werden Schafe und Hühner gehalten.
Fairer Handel wirkt!
Die Kleinbauern haben mit dem Fairen Handel die Chance erhalten, ihren hochwertigen Honig nach Europa zu verkaufen und dadurch ihr Familieneinkommen zu steigern. Durch den jährlichen Verkauf von rund 1.000 Tonnen Honig haben die Mitgliedsfamilien eine Zukunftsperspektive. Neben dem starken Zusammenhalt der APICOOP-Mitglieder ist die langfristige Zusammenarbeit im Fairen Handel für die Imker-Organisation sehr wichtig. Die Kleinbauern konnten in der Imkerei geschult werden. 2017 wurde ein eigenes Produktions- und Verarbeitungszentrum aufgebaut. Da der Transport des Honigs von den weitverstreut lebenden Imkergruppen immer eine große Herausforderung ist, wurden für den Transport auch eigene LKWs angeschafft. APICOOP bildet seine Mitglieder umfassend weiter und bietet ihnen Kleinkredite an. Rund 1.000 Kinder haben bis jetzt von APICOOP Schulstipendien erhalten. Die GEPA bezahlt einen Preis auf der Basis des von Fairtrade International (FLO) festgesetzten Mindestpreises und eine Fairtrade-Prämie. So profitieren die Partner von steigenden Preisen, sind aber nach unten abgesichert. Eine aktuelle Herausforderung von APICOOP ist es, Jüngere für die Imkerei zu gewinnen. Doch das ist in Chile nicht ganz einfach, da die Jüngeren oft andere Berufe vorziehen.